AUDI stellt Solmove als Teil der Straßen der Zukunft vor

Die Stra­ße der Zu­kunft

Sie versorgt die Fahrzeuge mit Energie, sie reinigt die Luft, sie repariert sich selbst. Und die Fahrbahn wird künftig zur digital kommunizierenden High-Tech-Trasse

Das bayerische Unternehmen SOLMOVE wird nicht in Deutschland, sondern nahe Peking seine erste Testversion einer Solarstraße bauen. „Im historischen Vergleich betrachtet, sind wir an dem Punkt, an dem Otto Lilienthal zum ersten Mal zehn Minuten geflogen ist“, sagt Firmengründer Donald Müller-Judex. Die Glaskacheln, in denen die Solarmodule wie das Fleisch in einem Sandwich ein­gelegt sind, halten bereits dem Druck eines Lkws stand. Sie sind rutschfest und lassen genug Sonnenlicht durch. „Man hat sich in den Fünfzigerjahren auch nicht vorstellen können, dass man einmal auf Glaskochen würde. Heute ist es selbstverständlich“, sagt Müller-Judex.

 Wenn der Traum wahr wird

Seine Idee ist gleichzeitig kühn und naheliegend. Dabei aber so überzeugend, dass man sich der Faszination schwer entziehen kann. Zumal die ökologischen Argumente für sich und SOLMOVE sprechen. „Wir arbeiten auf bereits versiegelten Flächen“, sagt der Firmenchef. „Deren Gesamtfläche ist so groß, dass man alle 50 Millionen Autos auf Deutschlands Straßen mit Strom versorgen könnte, der aus den Solarstraßen gewonnen wird.“ Denn das ist die Weiterführung seiner Idee. Natürlich kann der erzeugte Strom klassisch ins Netz eingespeist werden. Man könnte ihn auch verwenden, um gefährliche Passagen im Winter zu heizen und eisfrei zu halten. Doch Donald Müller-Judex’ Traum ist es, ihn an Elektrofahrzeuge auf der Solarstraße abzugeben. „Technisch ist die induktive Stromübertragung an Fahrzeuge machbar“, sagt er, „in Tel Aviv gibt es bereits eine Testanlage.“

 

Eine Solarstraße, die Energie an die passierenden Fahrzeuge abgibt. Das klingt, als sei eine innovative Form des Perpetuum mobile erfunden worden. Ein gewichtiges Argument ist auch die Kostendarstellung. „Eine normale, herkömmliche Straße kostet im Erhaltungsaufwand ungefähr einen Euro pro Quadratmeter und Jahr“, sagt Müller-Judex. „Eine Solarstraße verdient nach Abzug der Investitionskosten acht Euro pro Quadratmeter und Jahr.“

audi

Artikel: https://www.audi-magazin.de/die-strasse-der-zukunft