Mit dem Fahrrad über Solartechnik flitzen
Meldung vom 14.11.2018
Erster Solar-Radweg Deutschlands in Erftstadt eröffnet.
In Erftstadt bei Köln ist jetzt der erste Solar-Radweg Deutschlands eingeweiht worden. Es handelt sich um eine Teststrecke von 90 Metern Länge im Stadtteil Liblar. 150 besonders bruch- und rutschfeste Solarmodule wurden dafür zusammengesteckt und auf den Asphalt eines bestehenden Radweges verlegt. Der neuartige von der Solmove GmbH entwickelte Fahrbahn-Belag erzeugt Strom, absorbiert Lärm und kann im Winter auch Schnee abtauen.
Mit der Eröffnung des Fahrradweges wurde in Erftstadt die Premiere einer neuen Technologie gefeiert, denn erstmalig in Deutschland wird damit solare Energie auf öffentlichen Wegen erzeugt. Die Einweihung des Solar-Radweges nahm Bundesumweltministerin Svenja Schulze vor. „Der Trend zum Radfahren ist ungebrochen. Mit dem Solar-Radweg setzen wir auf eine innovative Technologie, die zugleich Strom erzeugen und im Winter das Eis abtauen kann, um ein sicheres Radfahren zu ermöglichen. Mit solchen Angeboten wollen wir erreichen, dass das Rad zunehmend eine attraktive Alternative vor allem zur Fortbewegung mit dem Auto wird“, sagte die Ministerin.
Bundeswettbewerb „Klimaschutz durch Radverkehr“
Der Solar-Radweg ist Teil des Projektes „Infrastrukturring Liblar – Wandel der Mobilitätsstruktur“ aus dem Bundeswettbewerb „Klimaschutz durch Radverkehr“ der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI), das mit rund 784.000 Euro gefördert wird. „Die Stadt möchte mit der Teststrecke auf dem Radweg zeigen, dass jede Kommune sauberen Strom produzieren kann, ohne das Landschaftsbild zu stören“, erklärte Erftstadts Bürgermeister Volker Erner.
Die Solmove GmbH, ein Start-up aus Potsdam, hat die Solarmodule gemeinsam mit der RWTH Aachen und weiteren Forschungspartnern entwickelt. Vordenker der Module und Gründer des Start-ups ist Donald Müller-Judex. „Die Teststrecke umfasst eine Fläche von 200 Quadratmetern. Wir erwarten, dass auf dieser bis zu 16.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr produziert werden. Das entspricht etwa dem Jahresverbrauch von vier Haushalten“, erklärte er. Eine spezielle Noppenstruktur des ausgeklügelten Belags sorgt für eine wasserableitende Struktur, die der Verschmutzung der Solaroberfläche entgegenwirken soll. Wie gut das alles bei alltäglicher Belastung und Witterung auf Dauer funktioniert, das wird sich nun auf der Teststrecke in Erftstadt erweisen und soll natürlich genau beobachtet werden. „Wir haben vier Jahre für diese Eröffnung gearbeitet. Wir sind total gespannt, wie das alles funktionieren wird“, sagte Müller-Judex.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze ließ sich beim Einweihungstermin auch vom einsetzenden Regen nicht davon abhalten, den Solar-Radweg gleich auszuprobieren und schwang sich daher auf ein für sie bereitstehendes Fahrrad. Gemeinsam mit Müller-Judex und Bürgermeister Volker Erner radelte sie über die Teststrecke. „Bei dem Regen können wir auf jeden Fall schon jetzt feststellen, dass dieser Belag rutschfest ist“, erklärte die Ministerin zufrieden.
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